3_Teilwahrheiten

Mittwoch, 13. September 2006

Schuster und Schneider

Ich sitze draußen in aller Gemütlichkeit. Ein großes schwarzes Ding mit sehr langen Beinen fliegt (!) plötzlich um mich herum, kommt immer näher. Ich springe auf, renne weg, es verfolgt mich. Mir geht es nicht gut, ich wünsche mir eine kleine braune Plastiktüte, in die ich langsam und regelmäßig ein- und ausatmen kann. Ich weiß nicht wo ich hin soll. Gott sei Dank bin ich nicht alleine. "Mach sofort dieses große schwarze Ding mit den sehr langen Beinen tot.", flüstere ich gepresst. "Reg dich doch nicht auf, ist doch nur ein Schuster."
"Nein, es ist ein Schneider."
"Bei uns sagt man Schuster."
"Dort wo ich herkomme, sagt man Schneider." Mein Blick kreist wirr mit dem Flugverhalten des schwarzen Dings, gefährlich in meiner Nähe.
"Schneider? Habe ich ja noch nie gehört."
"Und ich habe Schuster noch nie gehört. Machst du es bitte tot?" Meine Stimme ist jetzt kurz vorm Überschnappen.
"Wen? Schuster oder Schneider?"
"Beide!" Ich versuche Haltung zu bewahren.
"Ist doch nur einer! Schneider ... Habe ich echt noch nie gehört. Sagt doch kein Mensch."
"Guck doch im Duden nach oder unter Wissen.de." Der Dialog kostet mich Kraft.
"Bei Wikipedia hat bestimmt auch schon einer was dazu geschrieben."
"Ja, bestimmt. Ist doch egal, wie das Ding heißt. Schuster oder Schneider, interessiert doch jetzt echt keine Sau!" Ich muss mich wirklich sehr zusammen reißen, immer das schwarze Ding im Blick.
Dann der erlösende Schlag mit dem Ikea-Katalog.
"Jetzt ..." Lange Bedenkpause des Helden. "Jetzt sind es Schuster und Schneider."

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Freitag, 1. September 2006

Meine Männer

Durch den Grob und sein "don't hassel the hoff", sind mir die Männer meiner Jugend wieder eingefallen. Stellenweise ist mir nachhaltig übel geworden. Ich bin war ein Mädchen des schlechten Geschmacks.

Die chronologische Reihenfolge schaffe ich nicht mehr, aber das spielt auch keine Rolle. Wichtig ist für mich einfach die Befreiung vom Schlimmen.

Patrick Swayze

Dirty Dancing habe ich ungefähr 27 Mal gesehen. Soweit so normal. Hätte ich nicht rund drei Jahre am Stück tags- und nachtsüber davon geträumt, dass ich Baby bin und Patrick mich liebt. Und ich meine wirklich liebt . Begleitet wurden diese Träume von meinem Pubertätsspeck und der Angst, dass Patrick bei meinem Sprung von der Bühne in seine Arme, vielleicht zusammen brechen und ich mich beim Publikum blamieren könnte. Damals habe ich eine Sammelmappe mit Patrick-Swayze-Bildern angelegt.

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David Hasselhoff

Knight Rider. Ein Mann, ein Auto. Kann man nicht anders sagen. Was für ein Held. Meine Liebe zu prolligen Autos besteht seitdem bis heute. Allerdings haben Autos mit denen man mich heute beindrucken kann Geländewagen-Format. Aber noch immer gilt: Je fetter umso fetter!

Bei Baywatch war ich allerdings schon etwas kritischer.

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Sascha Hehn

Das kann ich nicht erklären. Ich weiß nicht, was da mit mir los war. Noch heute versuche ich diese Liebe immer wieder kopfschüttelnd zu verarbeiten. Es gelingt mir nicht. Ich kann es nur so vermuten: Ich kannte damals einen Jungen, der schon viel älter und viel größer war als ich und in den ich so verliebt war, dass ich mich regelmäüßig bis auf die Knochen blamiert habe. Der Junge sah aus wie Sascha Hehn. Wenn ich heute an beide zurück denke, weiß ich nicht, wer schlimmer war.

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Simon & Simon

Ja, in einen der beiden war ich natürlich auch verknallt. Ist auch weiter nicht schlimm. Im Gegensatz zu allen anderen Mädchen war ich allerdings nicht in den coolen Simon, sondern in den uncoolen Simon verliebt. Genauer: In A.J. Damalige Real-Life-Verehrer habe ich regelmäßig am örtlichen Springbrunnen drapiert und "Wann gehts weiter? Gleich geht's weiter!" sagen lassen. Wer mich dabei nicht genauso überzeugt hat wie A.J., war raus.

s-saj

Colt Seavers

Diese Überschrift habe ich nur gewählt, damit der Leser weiterliest. In Wahrheit war ich seinem Cousin verfallen - Howie Munson. Ja, richtig, das Weichei. Ich war ernsthaft traurig, wenn Howie sich bei seinen knallharten Stunts Verletzungen zuzog. Das hat mich bis zur nächsten Folge stark beschäftigt, wie heldenhaft und selbstlos er immer wieder handelte. Mehr noch habe ich jedoch laufend darüber nachgedacht, wie ich ihn nach Dienstschluss mit Jod und Küsschen versorgen würde.

colt_howie

Ich war jung, brauchte weniger Geld als heute und bitte für diese Verirrungen um Verständnis.

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Mittwoch, 23. August 2006

Auf den Hund gekommen

Oh Behave hat mich darauf gebracht, das Thema "Hund" zu bloggen. So kann ich auch das Sommerloch ganz gut überbrücken.

Ich mag Hunde sehr gerne, aber ich habe grundsätzlich eine realistische Einstellung dazu. Weiter gilt für Hunde und mich: Je größer und hässlicher sie sind, umso mehr mag ich sie. Hässliche Hunde haben den Vorteil, dass sie niemand anfassen will und sie nicht ständig und ungefragt betatscht werden. Außerdem können hässliche Hunde sehr viel Charme haben.

Meine Eltern haben so einen Hund, der sehr groß ist und wirklich unglaublich viel "Charme" hat. Als sie noch ein Welpe war, war sie ein optischer Hit. Sie war ein hässlicher Hund mit Kindchenschema. Kindchenschema finden die Leute toll. Erst als sie groß war, wollte sie niemand mehr anfassen. Und ich meine wirklich groß. Zu Welpenzeiten war ich mal mit ihr unterwegs und traf eine Frau mittleren Alters.

Frau mittleren Alters (verzückt): Na was bist du denn für einer?
Ich (nicht verzückt): Er spricht nicht.
Frau mittleren Alters (verzückt): Und was ist er für einer?
Ich (nicht verzückt): Ein Hund.
Frau mittleren Alters (immer noch verzückt): Und was für einer?
Ich (immer noch nicht verzückt): Ein kleiner Hund.
Frau mittleren Alters (will es nicht verstehen): Und was wird er mal?
Ich (mittlerweile Spaß an dem Spiel entwickelnd): Ein großer Hund.
Frau mittleren Alters (verliebt - nicht in mich, in den Hund): Der sieht so ... so interessant aus.
Ich: Das sagt Biolek auch immer, wenn ihm das Essen seiner Kochgäste nicht schmeckt.
Frau mittleren Alters (entsetzt): Aber ich will ihn doch nicht essen!
Ich (erstaunt): Ach nein? Ja, dann halten sie mich doch bitte nicht länger auf. Ich will noch zum Chinesen.


emmi

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Donnerstag, 17. August 2006

30 Stunden meines Lebens

Dienstag, 15. August

18.30 bis 20.20 Uhr - Fahrtzeit für 35 Kilometer, im Stau gestanden. Extra früh los gefahren, da am Zielort viel zu tun.

20 Uhr - EC-Karte an Tankstelle liegen gelassen.

23.30 Uhr - Notebook total Ausfall, nix geht mehr.

23.45 Uhr - Hirn total Ausfall wegen Wutausbruch, da Notebook wegen gleichem Fehler schon vor drei Monaten in Reparatur war.

00.30 Uhr - Beginn der Einschlafphase immer wieder unterbrochen durch Wecker-Kontrollzwang.

16. August

8 Uhr - Notebook bei Händler abgegeben, unverschämter Mitarbeiter, Contenance total Ausfall wegen Wutausbruch.

8.45 Uhr - Gemerkt, dass die EC-Karte weg ist. Kammerflimmern, Panikschübe, Schweißausbruch.

9.20 Uhr - Nach 35 Minuten intensiver Überlegung und Hohl drehen endlich an das Tanken gestern Abend gedacht.

11 Uhr - Frische und randvolle Tasse Kaffee über Schreibtisch und Tastatur geschleudert.

11.30 Uhr - Tastatur total Ausfall.

11.45 Uhr - Telefonische Erklärungsnot bei IT-Abteilung, warum ich eine neue Tastatur brauche.

12.15 Uhr - Dem IT-Mitarbeiter läuft bei Austausch der Tastatur eine halbe Tasse Kaffee auf die Hose. Schon wieder Erklärungsnot.

15 Uhr - Das erste Mal neuem Chef begegnet - auf dem Damenklo.

15.01 Uhr - Festgestellt, dass es das Herrenklo war.

18 Uhr - Riesenumweg zur Tanke, wo meine EC-Karte liegt. Mitarbeiter des Monats hat sie bei Dienstschluss um 15 Uhr mitgenommen, aus Angst vor Betrug und Niedertracht.

20 Uhr - Völlig pleite auf Weinfest verabredet. "Kannst du mir Geld leihen?" Super Eindruck hinterlassen.

23.30 Uhr - Anschluss des Leihgerätes zu Hause. DSL funktioniert nicht.

23.35 Uhr - Anruf bei Provider. Warteschleife für 1,80 pro Minute.

23.45 Uhr - Warteschleife.

23.51 Uhr - Warteschleife.

23.52 Uhr - Ausfall Festnetz, Akku leer.

23.53 Uhr - Weiter mit Handy. Warteschleife.

00.04 Uhr - Warteschleife.

00.08 Uhr - Gespräch mit unfähigem Mitarbeiter.

00.28 Uhr - Fehler behoben.

01.30 Uhr - Gute Nacht.

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Dienstag, 15. August 2006

Mein Auto und ich

Ich bin blond. Und manchmal erfülle ich wirklich jedes Klischee. Ich kann machen was ich will, es passiert mir einfach. Vor Wochen stelle ich fest, dass mein Auto dringend neue Scheibenwischer braucht. Kein Problem, besorge ich einfach neue. Die fahre ich nun seit Wochen durch die Gegend, seit Wochen regnet es. Es muss also was passieren. Ich habe aber keine Lust das selbst zu machen. Genau genommen habe ich keinen Plan. Also frage ich heute meinen Kollegen: "Schahatz ... Könntest du ...?" Dabei lege ich den Kopf schief und klimpere mit den Augen. In diesem Fall ist dieser Einsatz wirklich notwendig und bedarf besonderer Anstrengung, denn Schatz ist schwul, somit Frauenresistent und blickt bei meiner Frage entnervt zur Decke. Nachdem ich mir fast die Augen aus dem Kopf geklimpert habe, ist der Deal perfekt. Mit Schatz im Schlepptau gehe ich zum Auto. Fachmännisch schaut er die Wischer an, blickt prüfend auf die Verpackung und fragt mit strengem Blick: "Hast du die alleine gekauft?" Ich nicke. "Von wann ist dein Auto?" "Er ist jetzt vier", antworte ich devot. "Also von 2002. Siehst du die Zahlen, die hinten auf der Verpackung stehen? Das sind Baujahreszahlen. Diese Wischer sind für Autos mit Baujahr 1992 bis 1998." Er seufzt, rollt mit den Augen und schüttelt den Kopf. Ich vermute, er erinnert sich an die Geschichte, als ich den ADAC gerufen habe, weil mein Auto einen Platten hatte.

Ab morgen soll es wieder sonnig werden. Dann brauche ich sowieso keine Scheibenwischer.

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Dienstag, 8. August 2006

Sieben Wochen Junggesellinnenabschied

Meine beste Freundin L. heiratet. Und ich bin Trauzeugin. Wie aufregend! Wenn ich "Trauzeuge" google, wird mir ganz schlecht. Gott sei Dank ist L. nicht nur cool, sondern auch tolerant, weiß um meine Sorgen und entbindet mich größtenteils der brutalen To-Do-Liste eines Trauzeugen. Trotzdem gibt es einige Aufgaben, die ich mir nicht nehmen lassen will: Hochzeitsoutfit aussuchen, Friseurtermin organisieren und so oft es geht mit ihr darauf anstoßen, dass sie bald heiratet. Mit dem Anstoßen beginnen wir gleich letzten Samstag. Der ursprüngliche Plan ist, in die Stadt zu gehen und nach einem Hochzeitsoutfit für L. zu schauen. Völlig naiv bin ich fest davon überzeugt, wir finden gleich eins. Das Ende vom Lied: Ich gehe mit zwei Tüten nach Hause, L. mit leeren Händen. Um auch sie glücklich zu machen, trinken wir Sekt. L. wird davon sehr glücklich. Ich auch. Größenwahnsinnig fahre ich uns nach Hause. Gott sei Dank mit meinem Auto, denn beim Ausfahren aus dem Parkhaus springt mir der Bordstein in die Felge und schreddert meine Radkappe. Seis drum denke ich cool und L. gluckst.

Zuhause trinken wir weiter und stellen fest: Es gibt noch ein entscheidendes Problem. Ich brauche für die Hochzeit einen Tischherren. Bis Ende September habe ich nur noch Zeit. Das nenne ich mal Torschlusspanik. L.s Hirn schwimmt in Sekt und produziert zündende Ideen: Sie besorgt mir einen Walker. Ihr Vertrauen in mich und meine Männerwahl scheint nicht besonders groß zu sein. Ihre nächste zündende Idee: Wir gehen heute Abend in den Schinderhannes. Die In-Kneipe in meinem Wohnort, der nicht besonders groß und auch nicht besonders exklusiv ist. Der Schinderhannes hat sich den Ortsverhältnissen angepasst. "Da ist es lustig!" behauptet L.. Aus verschiedenen zuverlässigen Quellen hat sie das schon gehört! Na gut, den Traummann findet man an den seltsamsten Stellen, denke ich und ziehe mit L. los.

An der Tür vom Schinderhannes steht: Hier gehts ab! Oder sowas ähnliches. Wir gehen rein, in Anbetracht des Publikums und der Musik entwickele ich Muttergefühle. Wir setzen uns an einen Tisch, lassen uns von Jugendlichen anstarren, stehen nach fünf Minuten wieder auf und verschwinden durch den Hintereingang.

Die Aussicht auf einen Walker als Hochzeitsbegleitperson und meine Bestätigung, dass der Schinderhannes nicht lustig ist, lassen mich schnell ernüchtern. "Los! Gehen wir zu McDonalds!" strahlt L., der Tragödie nicht bewusst. Also torkeln wir weiter. Das heißt: L. torkelt, ich torkle nur, weil ich sie stütze. Bei McDonalds versuche ich mit schalem Bier wieder in Fahrt zu kommen - Fehlschlag. L. wird müde. Wir gehen nach Hause und beschließen den Damenabend wie einen Klassiker enden zu lassen: Mit DVD auf der Couch. Der Film hat kaum angefangen, da befindet sich L. schon in der Tiefschlafphase.

So ein Walker ist vielleicht keine schlechte Idee.

Diese Karte habe ich an diesem Tag vor dem Klo eines Cafés entdeckt.

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Donnerstag, 3. August 2006

Orientierungslos

Orientierungslosigkeit soll eine klassische Frauenschwäche sein. Darum habe ich ein Navigationssystem gekauft. Das Problem: Meine Navi ist auch eine Frau. Es ist genauso planlos wie ich. Ein weiteres Prolem: Es liegt in der Natur meiner Dinge, dass ich gerne alles besser weiß. Ich bin also in ständiger Differenz mit meinem Navi. Ich kann es nicht mehr ertragen, dieses ewige "Bitte wenden Sie jetzt". Ich war bislang der Meinung, so ein Navi hat eine Seele. Wenn es tatsächlich so ist, habe ich sie mit übelsten Beschimpfungen zunichte gemacht. Seit ich mein Navi habe, habe ich auch mein Repertoire an Kraftausdrücken stark erweitert.

Für meine beste Freundin sind solche Anrufe von mir normal: "Ich habe eine Abkürzung genommen - ich komme später."

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Dienstag, 1. August 2006

Einkaufen

Ich gehe selten einkaufen. Das passt normalerweise nicht in mein Konzept. Doch manchmal ist es herrlich, etwas zu tun, was alle tun. Am Samstagvormittag habe ich also mein Auto gesaugt, bin in die Waschanlage gefahren und ging anschließend einkaufen. Gesunde Sachen, damit ich mich endlich mal vernünftig ernähre, vor allem zum Frühstück. Ich habe auch versucht, Basics einzukaufen. Dinge, die gute Menschen immer im Haus haben, aus denen sich schnell mal was kochen lässt oder die ein geplantes Essen verfeinern. Doch da war mein Hirn schnell wegen Überforderung geschlossen. Am Schluss habe ich noch ein Achterpack Mars-Eis und ein Sechserpack Bounty-Eis eingepackt. Zum sommerlichen Naschen zwischendurch.

Samstabend habe ich sieben Mars-Eis gegessen. Sonntagmorgen noch eins. Sonntagabend waren es sechs Bounty-Eis.

Für Frühstück ist keine Zeit.

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Montag, 31. Juli 2006

Falsche Schlange

Es ist einfach so. Wenn ich zu McDonalds gehe, sind alle Kassen besetzt. Heute stelle ich mich an der Kasse mit der kürzesten Schlange an; es geht vorwärts, ich muss nur noch den Typ vor mir überstehen. Und dann legt er los: Bitte 37 Cheeseburger, 29 Hamburger, 46 Portionen Pommes ... Als er fertig ist, dreht er sich zu mir um - ein milde lächelnder, selbstgefälliger Reihenhaus-Vorgarten-Vati - und erklärt verklärt schulterzuckend: Kindergeburtstag. In diesem Augenblick schließen alle anderen Mitarbeiter des Monats ihre Kassen - es steht niemand mehr an.

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Mittwoch, 19. Juli 2006

Fuß-Schicksal

Ich habe hässliche Füße. Das weiß ich seit dem Tag, an dem ich das erste Mal aufrecht sitzen und meine Füße sehen konnte. Von Schuldzuweisungen an Elternteile, wer mir diese Füße vererbt hat, sehe ich ab. Es ist sowieso nichts mehr daran zu ändern, ab einem gewissen Alter muss man auch eigenverantwortlich leben.

Meine Zehen sehen aus wie Cocktail-Würstchen und der Gesamteindruck meiner Füße erinnert an die von Barney Geröllheimer. Ich bin sicher, man kann mit ihnen auch aus voller Fahrt ein Auto bremsen. Das tragische an meinem Schicksal ist: Ich liebe Schuhe. Ganz entzückend finde ich Riemchen-Sandalen oder Dianetten. Alles für mich nicht tragbar, denn sie zeigen zuviel von dem Grauen, das mich seit 31 Jahren durch die Gegend trägt. Zu allem Überfluss bezeichnet mein Lieblings-Schuhversandhaus offene Schuhe und Sandälchen auch noch als "Must haves". Geschlossene Sommerschuhe kaufen kann zur Lebensaufgabe werden.

Der einzige Trost: Ich weiß, es handelt sich bei meinen Füßen nicht um ein Einzelschicksal. Meine Kollegin trägt auch keine offenen Schuhe. Sie hat Spreiz-, Platt-, und Senkfüße, läuft nach eigenen Angaben auf der Felge. Ein Freund hat links einen Standardfuß, rechts haben alle Zehen im frühkindlichen Stadium aufgehört zu wachsen - bis auf die beiden Mittelzehen. Und manchmal wirkt es, als würden sie immer noch wachsen. Ein anderer Freund hat ebenfalls hässliche Füße, glaubt aber so sehr an sich selbst, dass er denkt, sie sind schön.

Ich habe schon überlegt, zur Fußpflege zu gehen. Eine Fußpflegerin wird dafür bezahlt, sich um meine Füße zu kümmern, mir zu sagen, wie schön sie sind. Vielleicht würde es mir dann besser gehen.

Bis dahin gehe ich erstmal Schuhe kaufen.

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WortSpiel

Randnotizen und leichte Unterhaltung

Aktuelles Gerede

haaaaaallooooo
ich will doch hoffen, dass jeder inzwischen mitbekommen...
maximiliane (Gast) - Jun 28, 12:24
Escort
Du schreibst sehr sehr gut. Bitte behalte diesen Stil...
Thomas (Gast) - Jan 2, 17:14
guten rutsch. man sieht...
guten rutsch. man sieht sich. :)
medienjunkie2.0 - Dez 29, 13:15
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Sehr schade, aber so ist der welten Lauf - Alles Gute...
marbot - Dez 26, 22:01
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Bleib dabei, die Blogfrequenz hat ups and downs. Reiss...
Chinaski - Dez 26, 21:59

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