Schreie
Ich sitze noch im Büro, bei offenem Fenster. Draußen höre ich Männer schreien. Sie stöhnen laut, es hört sich nach Kampf, Schmerzen und Angst an. Ich überlege ernsthaft, ob ich mich fürchten soll. Oder die Polizei rufen? Oder raus rennen und mich zwischen die Kämpfenden werfen? Todesmutig würde ich in gezückte Messer blicken, die dem Testosteronrausch verfallenen Männer trennen und den Streit mit sachlichen Argumenten schlichten. Am nächsten Tag würde ich in der Zeitung stehen, weil ich zwei Männern das Leben gerettet habe. Dem einen, weil er weiterlebt, dem anderen, weil er nicht in den Knast muss.
Da schreit schon wieder einer laut. Mich gruselt's. Und dann noch ein Schrei: Toooooooooooooor!
Es ist die Senioren-Fußballmannschaft vom Sportplatz nebenan.
Ich gehe jetzt nach Hause.
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Da schreit schon wieder einer laut. Mich gruselt's. Und dann noch ein Schrei: Toooooooooooooor!
Es ist die Senioren-Fußballmannschaft vom Sportplatz nebenan.
Ich gehe jetzt nach Hause.
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