Das, was ich über
Feuerwanzen gelernt habe, hat mich inspririert und mein Interesse für die Biologie gefördert. Und weil
Morticia Feuerwanzen schon eklig findet und glaubt, dass sie die Preise verderben, widme ich ihr diesen Beitrag. Denn das hier ist wirklich eklig und könnte auch die Preise verderben. Außerdem ist
Jekylla traurig, dass Heinz Sielmann gestorben ist. Vielleicht hilft ihr das weiter.
Das Paarungsverhalten der Weinbergschnecke
Das Paarungsvorspiel der Weinbergschnecke ist sehr interessant zu beobachten: Beide Schnecken beginnen, sich mit aneinander gelegten Fußsohlen aufzurichten und sich gegenseitig mit Lippen und Fühlern zu betasten, während sie sich sanft hin und her wiegen.
[Das geht ja noch. Kennt man ja. Bis auf das "mit aneinander gelegten Fußsohlen aufrichten". Das habe ich zumindest noch nicht geschafft. Und jetzt bitte aufgemerkt, liebe Leser!]
Als Vorspiel zur eigentlichen Paarung kann etwa dieses Liebesspiel mit zunehmender sexueller Erregung der Schnecken allein bis zu 20 Stunden andauern.
[Und da haben die noch nicht gepoppt!]
Die eigentliche Begattung nimmt im Vergleich dazu später einen viel geringeren Anteil der Zeit ein.
[Und es nimmt kein Ende:]
Der Einsatz des Liebespfeils
Der Liebespfeil einer Weinbergschnecke wird etwa 7 - 11 mm
lang und entsteht im Liebespfeilsack der Schnecke. Während
des Liebesspiels wird er in den Fuß des Partners gestochen.
[Schnecken stehen also auf SM.]
Im Verlauf des Liebesspiels kann es zum Einsatz eines kleinen Kalkpfeils kommen, den eine Schnecke dem Partner in den Fuß sticht. Man hat diesen Kalkpfeil, dessen Einsatz in direktem Zusammenhang mit dem weiteren Verlauf des Liebesspiels steht, daher auch als Liebespfeil bezeichnet. Die gestochene Schnecke wird deutlich erregter und aktiver und revanchiert sich manchmal etwas später, indem sie ihrerseits dem Partner einen Liebespfeil in den Körper sticht.
[Das muss ich mir merken, das mit dem Fuß.]
Dieser Liebespfeil der Weinbergschnecke wird etwa 7 – 11 mm lang
[Das hatten wir ja schon.]
und besteht aus einer vierschneidigen Klinge und einer Krone. Mit dieser sitzt er im Ruhezustand im so genannten Pfeilsack auf einer Papille. Um den Pfeil einzusetzen, stülpt die Weinbergschnecken das gesamte Organ mit Druck nach außen, so dass der Pfeil dem Partner in den Fuß gestochen wird, wo er nach dem Abtrennen von der Papille stecken bleibt.
[Na Morticia, findest du Feuerwanzen immer noch eklig?]
Trotz der Bezeichnung Pfeil, auf Englisch wird er als "love dart" bezeichnet, wird der Liebespfeil der Weinbergschnecke weder geschossen, noch geworfen, er beschreibt keine freie Flugbahn!
[Na Gott sei Dank! Wäre ja nicht auszudenken!]
Vielmehr wird er dem Partner wie ein Stilett in den Körper gestochen. Allerdings verfehlt der Liebespfeil das Ziel manchmal auch und bleibt dann am Ort des Geschehens liegen. Es kann sogar dazu kommen, dass sich die Schnecken mit dem Liebespfeil gegenseitig verletzen.
[Mich wundert das nicht.]
Nicht bei jeder Paarung kommt es zum Einsatz eines Liebespfeils – im Gegenteil ist dies nicht einmal immer möglich.
[Und jetzt liebe Leser, bitte noch einmal aufgemerkt:]
Da sich Weinbergschnecken bei jeder Gelegenheit paaren, reicht die Zeit zwischen zwei Paarungen manchmal nicht aus, um der Schnecke die Herstellung eines neuen Liebespfeils zu erlauben.
[Das heißt poppen das ganze Jahr! Egal, mit wem!]
Quelle:
Weichtiere.at, Bild:
Arno Brosi.
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