Freitag, 1. September 2006

Meine Männer

Durch den Grob und sein "don't hassel the hoff", sind mir die Männer meiner Jugend wieder eingefallen. Stellenweise ist mir nachhaltig übel geworden. Ich bin war ein Mädchen des schlechten Geschmacks.

Die chronologische Reihenfolge schaffe ich nicht mehr, aber das spielt auch keine Rolle. Wichtig ist für mich einfach die Befreiung vom Schlimmen.

Patrick Swayze

Dirty Dancing habe ich ungefähr 27 Mal gesehen. Soweit so normal. Hätte ich nicht rund drei Jahre am Stück tags- und nachtsüber davon geträumt, dass ich Baby bin und Patrick mich liebt. Und ich meine wirklich liebt . Begleitet wurden diese Träume von meinem Pubertätsspeck und der Angst, dass Patrick bei meinem Sprung von der Bühne in seine Arme, vielleicht zusammen brechen und ich mich beim Publikum blamieren könnte. Damals habe ich eine Sammelmappe mit Patrick-Swayze-Bildern angelegt.

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David Hasselhoff

Knight Rider. Ein Mann, ein Auto. Kann man nicht anders sagen. Was für ein Held. Meine Liebe zu prolligen Autos besteht seitdem bis heute. Allerdings haben Autos mit denen man mich heute beindrucken kann Geländewagen-Format. Aber noch immer gilt: Je fetter umso fetter!

Bei Baywatch war ich allerdings schon etwas kritischer.

david-hasselhoff-img_2

Sascha Hehn

Das kann ich nicht erklären. Ich weiß nicht, was da mit mir los war. Noch heute versuche ich diese Liebe immer wieder kopfschüttelnd zu verarbeiten. Es gelingt mir nicht. Ich kann es nur so vermuten: Ich kannte damals einen Jungen, der schon viel älter und viel größer war als ich und in den ich so verliebt war, dass ich mich regelmäüßig bis auf die Knochen blamiert habe. Der Junge sah aus wie Sascha Hehn. Wenn ich heute an beide zurück denke, weiß ich nicht, wer schlimmer war.

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Simon & Simon

Ja, in einen der beiden war ich natürlich auch verknallt. Ist auch weiter nicht schlimm. Im Gegensatz zu allen anderen Mädchen war ich allerdings nicht in den coolen Simon, sondern in den uncoolen Simon verliebt. Genauer: In A.J. Damalige Real-Life-Verehrer habe ich regelmäßig am örtlichen Springbrunnen drapiert und "Wann gehts weiter? Gleich geht's weiter!" sagen lassen. Wer mich dabei nicht genauso überzeugt hat wie A.J., war raus.

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Colt Seavers

Diese Überschrift habe ich nur gewählt, damit der Leser weiterliest. In Wahrheit war ich seinem Cousin verfallen - Howie Munson. Ja, richtig, das Weichei. Ich war ernsthaft traurig, wenn Howie sich bei seinen knallharten Stunts Verletzungen zuzog. Das hat mich bis zur nächsten Folge stark beschäftigt, wie heldenhaft und selbstlos er immer wieder handelte. Mehr noch habe ich jedoch laufend darüber nachgedacht, wie ich ihn nach Dienstschluss mit Jod und Küsschen versorgen würde.

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Ich war jung, brauchte weniger Geld als heute und bitte für diese Verirrungen um Verständnis.

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Dienstag, 29. August 2006

Wünsch dir was

Nachfolgende Geschichte ist frei erfunden.

Wünsch dir was

Er sitzt ihr gegenüber, rührt in seiner Kaffeetasse und sagt: "Du musst das verstehen. Ich sehe gut aus, ich habe einen tollen Körper und eine sexy Stimme. Außerdem verfüge ich über qualitativen Humor und bin sehr eloquent. Das ist der Grund, warum mich schon eine andere Schlampe weggeschnappt hat." Das sagt er natürlich nicht. Wirklich sagt er: "Und? Was machst du heute noch so?" Und sie antwortet: "Oh, später gehe ich mit dir nach Hause, schiebe lässig die Schlampe zur Seite und mit dir mal ne richtig gute Nummer. Dabei zeige ich dir, was vögeln heißt. Dann kochst du für uns und holst den besten Wein aus deinem Keller." Das sagt sie natürlich nicht. Wirklich sagt sie: "Oh, später treffe ich mich mit einer Freundin im Fitness-Studio und dann gehen wir was trinken."
"Hmmm." Er rührt weiter in seinem Kaffee. Sie stellt sich vor, wie er sie zum Abschied in den Arm nimmt und sie ganz billig und ganz aus Versehen einen Lippenstiftrest an seinem weißen Hemdkragen hinterlässt. Im Geiste hört sie ihre schrille Stimme, die sie noch nie gehört hat: "Woher kommt der Lippenstift???"
Er sieht sie lange an, schaut ihr tief in die Augen. Jetzt ... denkt sie. Und dann sagt er: "Der Kleine fängt gerade an zu laufen."
"Oh, das ist ja toll!" antwortet sie und findet das gar nicht. In ihrem Kopf läuft sie mit ihm und dem "Kleinen" an der Hand durch den Park. Fröhlich lachend, mit dem "Kleinen" spielend. So gesehen ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn er schon laufen kann, überlegt sie. Eine Fliege sitzt auf seinem Hemdkragen. Sie kann nicht aufhören sie anzustarren. Wie der schwarze Fleck auf der weißen Weste, fällt ihr auf. Wenn sie die Fliege anstarrt, muss sie nicht ständig auf sein umwerfendes Gesamtbild achten. Wenn einem schwindelig ist, soll man einen Punkt fixieren. Die Fliege fliegt weg. Logisch, denkt sie. Ist ja auch eine Fliege. Die weiße Weste ist wieder weiß. "Ich bin noch etwas müde," erzählt er. "Grillabend bei meinen Eltern. Ging ziemlich lang."
"Ach so." Sie denkt sich aus, wie er sie bei seinen Eltern vorstellt. Wie gut sie mit seinem Vater zurecht kommt, wie angeregt sie sich mit seiner Mutter unterhält. Dann nimmt sein Vater ihn zur Seite und sagt: 'Also Junge, diese Frau ist ein Glücksgriff. Viel netter als die Schlampe.' Und er sagt: 'Ja Vater, ich bin so froh' oder so ähnlich.
"Darf ich dich was fragen?" Jetzt ... denkt sie wieder und hält den Atem an. Jetzt spricht er es aus. Ihr Herz will aus ihrer Brust springen. "Könntest du vielleicht die Rechnung übernehmen? Ich habe mein Geld vergessen."

Er ist gegangen. Luftküsschen links, Luftküsschen rechts. Zurück bleiben zwei leer getrunkene Kaffeetassen, der Alltag und eine lästige Fliege.

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Sonntag, 27. August 2006

Keks und Frühling

Nachfolgende Geschichte ist frei erfunden.

Keks und Frühling

Ich wache auf und sehe ihn neben mir liegen. So liegt er schon seit vier Jahren neben mir. Morgens. Nachts bestimmt auch, aber das sehe ich nicht. Ich habe sehr früh damit aufgehört, die Menschen, die nachts neben mir liegen, zu beobachten. Man sieht einfach nicht vorteilhaft aus, wenn man schläft. Das will ich nicht sehen. Wer kam auf diesen Schwachsinn mit dem engelsgleichen Schlafgesicht?

Mir fällt auf, dass ich ihn nicht mehr liebe. Er macht die Augen auf und sieht, wie ich ihn anstarre. "Was ist?" fragt er schlaftrunken. "Ich liebe dich nicht mehr."
Sein Gesicht spricht mehr, als er sagen kann. Verschlafen sieht es aus, zerrissen und entsetzt. Es dauert etwas länger, als ich erwartet habe, bis die Worte in seinem Hirn landen und sich endlich festsetzen. "Hast du einen anderen?"
"Nein, ich habe keinen anderen. Ob ich jemanden liebe oder nicht, muss mir doch kein anderer sagen." Ich stehe auf, koche Kaffee und zünde mir eine Zigarette an. Ich muss die Fenster wieder putzen, fällt mir auf. "Musst du jetzt schon rauchen?" Er steht im Türrahmen, nur in Shorts, mit hängenden Schultern. "Ist das denn jetzt nicht egal?" frage ich zurück. Wir sitzen am Küchentisch, schweigen. Ich esse Kekse. "Ich verstehe das einfach nicht", sagt er. Er rauft sich die Haare, die nach der Nacht sowieso schon aussehen, als würden sie nicht zu ihm gehören. "Wie kannst du mich von einem auf den anderen Tag nicht mehr lieben?"
"Nicht von einem auf den anderen Tag. So wie sich Liebe entwickeln kann, so kann sie sich eben auch de-entwickeln."
"Und wie lange de-entwickelt sie sich schon?" Er ist gereizt. Ich merke es daran, wie er de-entwickelt in die Länge zieht.
"Es dauert eben manchmal länger, bis man zu seinen Gedanken und Gefühlen zurück findet", erkläre ich ihm. "Warum hast du nie etwas gesagt?"
"Ich habe doch etwas gesagt - du hast mir nie zugehört." In meinem Kaffee schwimmt ein Kekskrümel. "Das ist alles albern." Schlaf und Schock weichen und er findet langsam in seine Form zurück. "Mach mehr aus deinem Leben. Dann fällt dir auch nicht so ein Blödsinn ein." Er klingt altklug. "Eben. Damit fange ich ja gerade an."

Er ist weg. Endlich und für immer. Ich nehme einen kleinen Karton, packe alle seine Sachen ein und schreibe in Schönschrift seine Adresse darauf. Ich verlasse frisch geduscht das Haus, mit dem Karton unter dem Arm und gehe zur Post.
"Das kostet Sechsneunzig", sagt die Postfrau.
Ich schreibe in Schönschrift Porto zahlt Empfänger drauf.

Draußen empfängt mich warme Luft, es riecht nach Frühling und die Vögel zwitschern. Heute ist ein schöner Tag.

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Mittwoch, 23. August 2006

Auf den Hund gekommen

Oh Behave hat mich darauf gebracht, das Thema "Hund" zu bloggen. So kann ich auch das Sommerloch ganz gut überbrücken.

Ich mag Hunde sehr gerne, aber ich habe grundsätzlich eine realistische Einstellung dazu. Weiter gilt für Hunde und mich: Je größer und hässlicher sie sind, umso mehr mag ich sie. Hässliche Hunde haben den Vorteil, dass sie niemand anfassen will und sie nicht ständig und ungefragt betatscht werden. Außerdem können hässliche Hunde sehr viel Charme haben.

Meine Eltern haben so einen Hund, der sehr groß ist und wirklich unglaublich viel "Charme" hat. Als sie noch ein Welpe war, war sie ein optischer Hit. Sie war ein hässlicher Hund mit Kindchenschema. Kindchenschema finden die Leute toll. Erst als sie groß war, wollte sie niemand mehr anfassen. Und ich meine wirklich groß. Zu Welpenzeiten war ich mal mit ihr unterwegs und traf eine Frau mittleren Alters.

Frau mittleren Alters (verzückt): Na was bist du denn für einer?
Ich (nicht verzückt): Er spricht nicht.
Frau mittleren Alters (verzückt): Und was ist er für einer?
Ich (nicht verzückt): Ein Hund.
Frau mittleren Alters (immer noch verzückt): Und was für einer?
Ich (immer noch nicht verzückt): Ein kleiner Hund.
Frau mittleren Alters (will es nicht verstehen): Und was wird er mal?
Ich (mittlerweile Spaß an dem Spiel entwickelnd): Ein großer Hund.
Frau mittleren Alters (verliebt - nicht in mich, in den Hund): Der sieht so ... so interessant aus.
Ich: Das sagt Biolek auch immer, wenn ihm das Essen seiner Kochgäste nicht schmeckt.
Frau mittleren Alters (entsetzt): Aber ich will ihn doch nicht essen!
Ich (erstaunt): Ach nein? Ja, dann halten sie mich doch bitte nicht länger auf. Ich will noch zum Chinesen.


emmi

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Donnerstag, 17. August 2006

30 Stunden meines Lebens

Dienstag, 15. August

18.30 bis 20.20 Uhr - Fahrtzeit für 35 Kilometer, im Stau gestanden. Extra früh los gefahren, da am Zielort viel zu tun.

20 Uhr - EC-Karte an Tankstelle liegen gelassen.

23.30 Uhr - Notebook total Ausfall, nix geht mehr.

23.45 Uhr - Hirn total Ausfall wegen Wutausbruch, da Notebook wegen gleichem Fehler schon vor drei Monaten in Reparatur war.

00.30 Uhr - Beginn der Einschlafphase immer wieder unterbrochen durch Wecker-Kontrollzwang.

16. August

8 Uhr - Notebook bei Händler abgegeben, unverschämter Mitarbeiter, Contenance total Ausfall wegen Wutausbruch.

8.45 Uhr - Gemerkt, dass die EC-Karte weg ist. Kammerflimmern, Panikschübe, Schweißausbruch.

9.20 Uhr - Nach 35 Minuten intensiver Überlegung und Hohl drehen endlich an das Tanken gestern Abend gedacht.

11 Uhr - Frische und randvolle Tasse Kaffee über Schreibtisch und Tastatur geschleudert.

11.30 Uhr - Tastatur total Ausfall.

11.45 Uhr - Telefonische Erklärungsnot bei IT-Abteilung, warum ich eine neue Tastatur brauche.

12.15 Uhr - Dem IT-Mitarbeiter läuft bei Austausch der Tastatur eine halbe Tasse Kaffee auf die Hose. Schon wieder Erklärungsnot.

15 Uhr - Das erste Mal neuem Chef begegnet - auf dem Damenklo.

15.01 Uhr - Festgestellt, dass es das Herrenklo war.

18 Uhr - Riesenumweg zur Tanke, wo meine EC-Karte liegt. Mitarbeiter des Monats hat sie bei Dienstschluss um 15 Uhr mitgenommen, aus Angst vor Betrug und Niedertracht.

20 Uhr - Völlig pleite auf Weinfest verabredet. "Kannst du mir Geld leihen?" Super Eindruck hinterlassen.

23.30 Uhr - Anschluss des Leihgerätes zu Hause. DSL funktioniert nicht.

23.35 Uhr - Anruf bei Provider. Warteschleife für 1,80 pro Minute.

23.45 Uhr - Warteschleife.

23.51 Uhr - Warteschleife.

23.52 Uhr - Ausfall Festnetz, Akku leer.

23.53 Uhr - Weiter mit Handy. Warteschleife.

00.04 Uhr - Warteschleife.

00.08 Uhr - Gespräch mit unfähigem Mitarbeiter.

00.28 Uhr - Fehler behoben.

01.30 Uhr - Gute Nacht.

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Freitag, 11. August 2006

Sündhaft

Das Kitteltier hat damit angefangen. Dann hat Pulsiv es auch gemacht und jetzt mache ich es.

Ich gestehe:

Ich habe eine Blog-Idee geklaut (siehe oben).

Ich habe die Hausbar meiner Eltern halb leer gesoffen (ich war neun).

Ich habe aus Versehen den Hamster einer Freundin getötet (ich war sehr jung und ich fühle mich heute noch schlecht deswegen).

Ich habe mehrfach mit einem verheirateten Mann geschlafen (da war ich nicht mehr ganz so jung).

Ich habe mehrere Drogenselbsttests durchgeführt.

Ich habe meinem kleinen Bruder so lange erklärt, dass er eigentlich ein Mädchen ist, dass er es irgendwann geglaubt hat (er leidet noch heute darunter).

Ich habe Süßwaren und Zigaretten geklaut.

Ich habe stundenlang mit dem Freund einer Freundin geknutscht und ihr dann erklärt, dass der Typ nix taugt, weil er nicht küssen kann.

Ich habe in meinen ersten Ponyhof-Ferien eine tote Maus im Kissen eines anderen Mädchens versteckt, weil ich sie blöd fand (das Mädchen, nicht die Maus). Sie hat es erst vier Tage später gemerkt (ich war sechs).

Wenn ich etwas erreichen will, klimpere ich mit den Augen und lege den Kopf schief.

Ich habe regelmäßig "Sarah and Marc in Love" gesehen und fand es toll.

Ich finde die Bücher "Harry Potter" und die "Säulen der Erde" saulangweilig.

Ich bin eine Frau und fest davon überzeugt, dass Frauen nicht Auto fahren können.

Ich tue oft so, als wäre ich unfähig manche Dinge zu tun, damit andere sie tun, weil ich zu faul bin.

Ich habe signierte CDs von "Marc Owen" und "Blue" und bin stolz darauf.

Bis vor kurzem stand ein lebensechter Aufsteller von Robbie Williams in meinem Wohnzimmer und an meiner Wand hängt immer noch ein riesiges Robbie-Plakat (ich bin 31!).

Auf meiner Liste der Männer mit denen ich schlafen würde, wenn es unbedingt sein muss, steht ein Arbeitskollege (kurz hinter Robbie Williams).

Ich schaue regelmäßig "Frauentausch".

Ich habe total betrunken bei einem Ex-Freund angerufen (Todsünde!).

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Dienstag, 8. August 2006

Sieben Wochen Junggesellinnenabschied

Meine beste Freundin L. heiratet. Und ich bin Trauzeugin. Wie aufregend! Wenn ich "Trauzeuge" google, wird mir ganz schlecht. Gott sei Dank ist L. nicht nur cool, sondern auch tolerant, weiß um meine Sorgen und entbindet mich größtenteils der brutalen To-Do-Liste eines Trauzeugen. Trotzdem gibt es einige Aufgaben, die ich mir nicht nehmen lassen will: Hochzeitsoutfit aussuchen, Friseurtermin organisieren und so oft es geht mit ihr darauf anstoßen, dass sie bald heiratet. Mit dem Anstoßen beginnen wir gleich letzten Samstag. Der ursprüngliche Plan ist, in die Stadt zu gehen und nach einem Hochzeitsoutfit für L. zu schauen. Völlig naiv bin ich fest davon überzeugt, wir finden gleich eins. Das Ende vom Lied: Ich gehe mit zwei Tüten nach Hause, L. mit leeren Händen. Um auch sie glücklich zu machen, trinken wir Sekt. L. wird davon sehr glücklich. Ich auch. Größenwahnsinnig fahre ich uns nach Hause. Gott sei Dank mit meinem Auto, denn beim Ausfahren aus dem Parkhaus springt mir der Bordstein in die Felge und schreddert meine Radkappe. Seis drum denke ich cool und L. gluckst.

Zuhause trinken wir weiter und stellen fest: Es gibt noch ein entscheidendes Problem. Ich brauche für die Hochzeit einen Tischherren. Bis Ende September habe ich nur noch Zeit. Das nenne ich mal Torschlusspanik. L.s Hirn schwimmt in Sekt und produziert zündende Ideen: Sie besorgt mir einen Walker. Ihr Vertrauen in mich und meine Männerwahl scheint nicht besonders groß zu sein. Ihre nächste zündende Idee: Wir gehen heute Abend in den Schinderhannes. Die In-Kneipe in meinem Wohnort, der nicht besonders groß und auch nicht besonders exklusiv ist. Der Schinderhannes hat sich den Ortsverhältnissen angepasst. "Da ist es lustig!" behauptet L.. Aus verschiedenen zuverlässigen Quellen hat sie das schon gehört! Na gut, den Traummann findet man an den seltsamsten Stellen, denke ich und ziehe mit L. los.

An der Tür vom Schinderhannes steht: Hier gehts ab! Oder sowas ähnliches. Wir gehen rein, in Anbetracht des Publikums und der Musik entwickele ich Muttergefühle. Wir setzen uns an einen Tisch, lassen uns von Jugendlichen anstarren, stehen nach fünf Minuten wieder auf und verschwinden durch den Hintereingang.

Die Aussicht auf einen Walker als Hochzeitsbegleitperson und meine Bestätigung, dass der Schinderhannes nicht lustig ist, lassen mich schnell ernüchtern. "Los! Gehen wir zu McDonalds!" strahlt L., der Tragödie nicht bewusst. Also torkeln wir weiter. Das heißt: L. torkelt, ich torkle nur, weil ich sie stütze. Bei McDonalds versuche ich mit schalem Bier wieder in Fahrt zu kommen - Fehlschlag. L. wird müde. Wir gehen nach Hause und beschließen den Damenabend wie einen Klassiker enden zu lassen: Mit DVD auf der Couch. Der Film hat kaum angefangen, da befindet sich L. schon in der Tiefschlafphase.

So ein Walker ist vielleicht keine schlechte Idee.

Diese Karte habe ich an diesem Tag vor dem Klo eines Cafés entdeckt.

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WortSpiel

Randnotizen und leichte Unterhaltung

Aktuelles Gerede

haaaaaallooooo
ich will doch hoffen, dass jeder inzwischen mitbekommen...
maximiliane (Gast) - Jun 28, 12:24
Escort
Du schreibst sehr sehr gut. Bitte behalte diesen Stil...
Thomas (Gast) - Jan 2, 17:14
guten rutsch. man sieht...
guten rutsch. man sieht sich. :)
medienjunkie2.0 - Dez 29, 13:15
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Sehr schade, aber so ist der welten Lauf - Alles Gute...
marbot - Dez 26, 22:01
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Chinaski - Dez 26, 21:59

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